Wiesenbär begegnet dem Weihnachtsmann
- (7)
...........und
kann ihm helfen.
Also,
ich bin der Wiesenbär und einige von Euch kennen mich ja
schon und ich lebe noch immer am Fuße
einer mächtigen alten Buche am Rande des
Eichen-Buchen-Nussbaumwaldes.
Dieser Baum ist schon soo alt, viele, viele Honigfässchen-Jahre.
Ach ja, Honigfässchen-Jahre, manche von euch kennen das ja
vielleicht nicht. Also ein Honigfässchen-Jahr, das ist die
Zeit, in der die Bienen mein Honigfässchen füllen. Dann
kommt das nächste Honigfässchen – Jahr, das ist
die Zeit, in der ich das Honigfässchen ausschlecke, also
leer mache. Dann beginnt wieder das nächste
Honigfässchen-Jahr, wenn die Bienen ..... na, und so geht
das dann immer weiter.
Diese Buche hat einen so dicken
Stamm, dass drei Bären ihn nicht umarmen können. Unter
dem mächtigen Dach der Baumkrone ist es im Sommer immer
schön kühl und im Winter gibt es ein schneefreies
Plätzchen, an dem sich Tiere des Waldes versammeln können
und auch immer noch etwas zu fressen finden, Moos, Bucheckern und
andere Sachen.
Die Geschichte, die ich euch jetzt erzählen
will, ist noch gar nicht lange her. Es war zu einer Zeit wie
diese Zeit, mit langen dunklen Nächten, Kälte und
Schnee. Also hatte ich mich in meine Bärenhöhle
eingegraben und schlief, einen tiefen festen Winterschlaf. Oh,
das ist herrlich, soo viel schlafen und dann erst die wunderbaren
Bärenträume. Aber das ist eine andere Geschichte.
Also, ich habe geschlafen. Doch dann geschah etwas: „Oh
weh, oh weh!" Ich hörte es ganz deutlich. Was war das
für eine Stimme? Ich dachte, noch so im Halbschlaf, träume
ich?. Oder ist das Krölle Bölle, der alte Troll, mein
Nachtbar, der vielleicht einen unruhigen Schlaf hat. Aber nein,
Krölle Bölle schnarchte und schlief ganz offensichtlich
süß und selig.
Und dann war da aber auch diese
Stimme schon wieder: „Oh weh, oh weh! Was soll ich denn nur
machen?"
Da war offenbar jemand in Not. Nun war ich
sowieso schon aufgewacht, da konnte ich auch gleich mal
nachschauen und auch noch gleich eine kleine Tatze Honig
naschen.
Also kletterte ich aus meine Bärenhöhle
und erblickte unter den tief hängenden Ästen ein
Gestalt, die auf einem Schlitten saß und den Kopf
sorgenvoll zwischen beide Hände stützte. Der lange
weiße Bart berührte fast den Boden. Besonders
auffällig waren aber der der leuchtend rote Mantel und die
rote Zipfelmütze.
„Hallo,
Hallo!" brummte ich, „wer macht denn hier einen
solchen Lärm?"
Der alte Herr schaute mich erstaunt
an und jetzt sah ich, dass auch seine Nase ziemlich rot war, von
der Kälte.
„Wie,
du kennst mich nicht" fragte er erstaunt, „ich bin
doch der ................, na ihr habt es sicher schon alle
geraten, der Weihnachtsmann.
Und dann erzählte er mir,
was geschehen war. Er erzählte sehr ausführlich und so
wurde es eine ziemlich lange Geschichte. Die beiden Rentiere
scharrten schon ungeduldig mit den Hufen.
Ich mache es kurz
und knapp: Die Rentiere hatten auf der langen Reise Hunger
bekommen, der Weihnachtmann war bei der Buche gelandet und
während die Rentiere sich Moos und Gras zusammenrupften, war
der Weihnachtsmann eingeschlafen. Und als er wieder erwachte, da
war sein Weihnachtsmann-Sack verschwunden. Und damit natürlich
alle Geschenke, die er an die Kinder verteilen wollte.
„Ich
kann doch nicht zu den Kindern kommen, ohne ein Geschenk, sie
freuen sich doch schon so sehr darauf", jammerte er und
zupfte dabei an seinem weißen Bart.
„Warte
mal, Weihnachtsmann, so ein Sack verschwindet doch nicht einfach,
wie rufen mal die Tiere des Waldes und überlegen, wie wir
dir helfen können", schlug ich vor, obwohl ich in
diesem Moment noch keine Ahnung hatte, was wir zu tun wäre.
Doch
dann wurde es plötzlich ganz lebendig unter der alten Buche,
denn inzwischen hatte sich im Eichen-Buchen-Nussbaum-Wald
herumgesprochen, was geschehen war.
Harry, der Hirsch kam
angetrabt, Dagobert, nein nicht die Ente, sondern der Dachs war
plötzlich da, Rebekka, die Rehkuh stand mit ihrer ganzen
Familie am Rand der Lichtung und schaute fragend, die Krähen
saßen in den Zweigen und erzählten sich die
aufregenden Neuigkeiten und natürlich hüpften auch die
Meisen und Amseln aufgeregt in den Ästen hin und her. Das
beiden Eichhörnchen Spring und Hops schaukelten an einen Ast
und riefen vergnügt: „Gibt es Nüsse, gibt es
Nüsse"? Schließlich schaute auch noch Ewald, die
Eule aus ihrem Baumloch und beschwerte sich über den Lärm.
Ihr merkt also, es war mächtiger Trubel und es herrschte
eine ziemliche Aufregung.
Was mir dann aber auffiel war.
Weder Ferdinand, der Fuchs, noch Willi, das Wildschwein waren zu
sehen.
„Hat
jemand Ferdinand oder Willi gesehen?" rief ich daher lauft
in die Runde. „Nein, Nö, keine Ahnung, nein nicht
gesehen!" antworteten die Tiere.
„Wir
fliegen gleich los und suchen sie" krächzten die Krähen
und flatterten aufgeregt davon.
Während wir noch
miteinander sprachen, entdeckte ich eine der kleinen Feldmäuse,
die an einem kleinen braunen runden Kuchen knabberte.
„Was
ist das?" fragte ich. „Habe ich gefunden" piepste
die Maus, da hinten, unter dem Schnee.
Jetzt war der
Weihnachtsmann aufmerksam geworden.
„Das
ist ja einer der Pfefferkuchen, aus der Tüte." Sofort
machten sich alle Tiere auf die Suche, begannen wild im Schnee
schnuppern und zu scharren und dann kamen immer mehr
Pfefferkuchen zum Vorschein und schließlich auch die Tüte,
in der die Pfefferkuchen verpackt warten.
Ich schaute mir
die Tüte an. Da war jemand mit scharfen Zähnen am Werk
gewesen, um die Tüte aufzureißen. Vielleicht
Fuchszähne? Ich war mir aber nicht sicher.
„Aber
wo sind die Päcken" jammerte der Weihnachtsmann „und
wo ist der Sack und die anderen Tüten mit den
Pfefferkuchen".
Kurze zeit später kehrten die
Krähen mit lautem Krächzen zurück. „Sie
kommen beide gleich, sie kommen beide gleich"
Und da
waren sie auch schon, Willi, das Wildschwein und Ferdinand, der
Fuchs.
„Was
ist denn hier los", grunzte Willi und Ferdinand schaute mit
hoch erhobener Schnauze in die Runde, „was soll denn das
hier alles".
Jetzt mischte sich Harry, der Hirsch ein.
„So etwas hat es bei uns im Wald noch nie gegeben, der
Weihnachtsmann wurde bestohlen, das ist doch unmöglich. So
etwas darf doch hier nicht passieren. In unserem Wald" Herr
Hirsch bemühte sich immer sehr gewählt zu sprechen,
besonders wenn er aufgeregt war.
„Vielleicht
hat er ja den Sack unterwegs verloren" schlug Ferdinand vor,
„kann man ja nicht wissen." „Wir wissen
jedenfalls nichts. Stimmt’s, Willy?"
„Genau"
knurrte Willi, und schaute dabei nach unter. „Wir haben
keine Ahnung, von nichts"
Alle schauten sich ratlos
an.
„Aber
irgendwo muss doch der Sack mit den Geschenken geblieben sein"
der Weihnachtsmann war verzweifelt. „Wer kann denn hier im
Wald was mit einer Puppenstube, oder einem Fahrrad, oder einem
Ball oder... und dann zählte er noch andere Sachen auf, die
ich vergessen habe.
Gerade als Ferdinand fragte: „Und
was machen wir jetzt. Dann können wir ja gehen. Los, komm
Willy", krachte es im Unterholz und Doris Dachs
erschien.
„Schaut
mal, was ich gefunden habe?"
„Mein
Sack!" Der Weihnachtsmann sprang von seinem Schlitten und
rannte los.
„Vorsicht"
rief ich, „die beiden Mäuse", doch die waren zum
Glück
schon zur Seite gehuscht.
Dann hielt der Weihnachtsmann auch
schon seinen Geschenkesack in den Händen.
„Er
ist leer!" Enttäuscht hielt er den Sack hoch, zeigte
ihn herum, ja, der Sack war leer, hing schlaff herunter, leer,
nichts mehr drin.
„Doris
Dachs", fragte ich, „wo hast du denn den Sack
gefunden?"
„Ich
glaube ich muss jetzt aber los" Ferdi Fuchs schaute verlegen
in die Runde.
„Halt,
hier gebleiben" Harry Hirsch richtete sich in seiner ganzen
Größe auf.
„Genau"
sagte Doris Dachs, „vor seiner Höhle, unter einem
Stein".
„Ich
hab die gesagt, du sollst ihn besser verstecke" „Du
wolltest ihn doch behalten, Willy" Die beiden knurrten sich
an.
Das war mir jetzt zu viel.
„Wo
sind die Päckchen" brummte ich wütend, „Ein
Unding" beschwerte sich Herr Hirsch „in unserem Wald"
„Schluss jetzt" wo sind die Sachen" Dagobert
Dachs baute sich empört vor Ferdi Fuchs auf. Dieser sah so
aus, als ob er jeden Moment davon flitzen wollte. „Wage es
ja nicht" Ferdi wusste, mit Dagobert Dachs war nicht zu
spaßen.
Harry Hirsch beugte sich zu Willy Wildschwein:
„Herr Willy, wir kennen uns doch schon so lange, das hätte
die ja nicht zugetraut"
„Haben
doch aber so gut gerochen, die Pfefferkuchen. Eigentlich wollte
ich doch nur mal kosten. Aber Ferdi hat gesagt, wir sollen den
ganzen Sack nehmen".
Ihr wollt wissen, wie die
Geschichte weiter ging. Es war so: Wir zogen alle zu Ferdis
Fuchsbau, alle die versammelten Tiere marschierten los.
Da
waren die Päcken, sorgfältig aufgestapelt, ja da kennt
der Ferdi nichts. Da waren auch noch die übrigen Tüten
mit den Pfefferkuchen.
Dann ging alles blitzschnell, der
Weihnachtsmann verstaute die Sachen im Sack, lud diesen auf den
Schlitten, dann galoppierten die Rentiere hinaus auf die Wiese,
der Schnee wurde aufgewirbelt und eingehüllt in eine
Schneewolke verschwand der Weihnachtsmann am Himmel. Er hat mir
noch zugeflüstert, dass er sich noch rechtzeitig am Heiligen
Abend bei den Kindern sein wird.
Na das will ich hoffen.
Ach
und was mit Willy und Ferdi passiert ist wollt ihr noch wissen:
Der Weihnachtsmann hat ihnen versprochen, dass er auf dem Rückweg
jedem noch einen Pfefferkuchen vorbeibringen wird. Willy war ganz
glücklich und hat sich gleich bedankt, Ferdi schien nicht
sonderlich begeistert zu sein. So ist das manchmal, sogar zur
Weihnachtszeit.
Noch
mehr Geschichten vom Wiesenbär.....
.......kommen
bald
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